Als ich am Freitag gebacken habe, hätte ich mir nicht vorstellen können, welche Gedanken mir seit gestern Abend durch den Kopf gehen. Auf einmal ist der Terror nah. Zu nah. In Kopenhagen. Bei meiner Schwester und ihrer Familie. Bei Freunden und bei den Menschen, die ich durch mein Buch kennengelernt habe. Ich sehe Bilder von Stellen und Plätzen, an denen ich für mein Buch vorbeigegangen bin. Und ich habe Mitgefühl. Nicht nur mit den Menschen, die jetzt betroffen sind. Sondern mit allen Menschen, die nicht in einer freien und friedlichen Welt Leben dürfen.
Auf einmal kann ich mir mehr vorstellen, wie es sein könnte, wenn man von einem Terrorakt betroffen ist. Mir wird bewusst, dass ich nicht einfach darüber hinwegsehen kann und will.
Ich suche im Internet nach allen Informationen und verschlinge, was ich finde. So, wie es jetzt aussieht, ist der Attentäter von Kopenhagen gefasst. Trotzdem ist es nicht vorbei. Es gibt unschuldige Opfer, Zeugen und Familienangehörige. In „meinem Kopenhagen“. In "unserem" Kopenhagen. Denn das, was in Kopenhagen passiert ist, passiert überall. Das ist fürchterlich. Ich kann die Welt nicht retten, aber hier im Kleinen kann ich dafür sorgen, dass wir anders Denkende tolerieren und in Frieden miteinander leben. Ich kann meinen Teil dazu beitragen, dass die Welt ein Ort ist, wo wir mit gegenseitigem Respekt und Achtung miteinander umgehen und die Werte des anderen vielleicht nicht teilen, aber akzeptieren. Und das kann jeder. Dann sind wir viele.
Ich respektiere die Meinung des anderen, ich verstehe sie vielleicht manchmal nicht, aber ich schätze sie. Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Das ist wichtig und gut so. Keiner hat jedoch das Recht, diese auf verletzende oder gar tödliche Art und Weise kundzutun.
Ich hoffe, dass (am liebsten) alle meine Leser(innen) eine ähnliche Haltung haben und sich fragen, was sie tun können, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Und das auch tun. Selbst, wenn es klein ist.
Ich kann nicht nur im realen Leben etwas dafür tun, dass die Welt ein friedlicher Ort ist, ich kann und will heute auch meine Stimme hier im Netz erheben und mich für Respekt, Toleranz, Frieden und Freiheit aussprechen!
Diese Stimme nutze ich, während ich in Gedanken bei den Betroffenen in Dänemark bin, und sage:
"I AM COPENHAGEN"
Ich finde es wichtig, dass wir nicht hinter verschlossenen Türen bleiben, dass die Angst uns lähmt und wir Handlungen nicht mehr vornehmen, die wir sonst vorgenommen hätten. Ich zeige das, was ich am Freitag gebacken habe und heute zeigen wollte, morgen.
Alles Liebe